Mit dem Alterssimulationsanzug kann man am eigenen Leib erfahren, was es bedeutet älter oder körperlich eingeschränkt zu sein.
Wir wollen mit dem Einsatz des Anzuges bei uns im Modellprojekt Chance erreichen, dass die jüngere Generation etwas mehr Verständnis für Ältere aufbringt.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich vor Jahrzehnten nicht nachvollziehen konnte, weshalb die Erwachsenen in meinem Umfeld nicht so wild toben konnten wie ich. Weshalb muss Oma sich jetzt schon wieder ausruhen? Und wieso setzt sie sich nicht einfach zu mir auf die Wiese, sondern sucht die Gegend nach einer Sitzbank ab? Boah, wie spießig.
Und die vielen Wochenenden, die ich als Kind mit spazieren gehen verbrachte statt mit Opa auf Bäume zu klettern oder Fußball zu spielen. Schön fand ich, dass meine Mutter beim Wettrennen immer viel langsamer war und generell nicht so sportlich war wie ich. Es hatte ja auch Vorteile. Aber Verständnis, nein, Verständnis hatte ich nicht...., so traurig das auch klingt.
Mit diesem Alterssimulationsanzug kann nachempfunden werden wie - sich das Sehen bei unterschiedlichen Augenerkrankungen verändern kann. - es ist, wenn das Hörvermögen eingeschränkt ist. - es sich anfühlt, wenn der Körper nicht mehr so will wie man es gewohnt war. Der Kopf lässt sich nicht mehr so einfach von links nach rechts drehen. Die Gelenke sind steif. Die Kräfte und das Greifvermögen lassen nach und das Koordinationsvermögen ist eingeschränkt. - es ist, wenn die Hände anfangen zu zittern
Auch das Halten der Tasse war mit dem Alterssimulationsanzug eine Herausforderung. Aber für so eine leckere Tasse Kaffee nimmt man ja einiges in Kauf und quält sich auch ein Lächeln ab.
Ganz lieben Dank, liebe Kollegin, dass du bereit warst, zu altern und sich fotografieren zu lassen.